Das Gesetz der gegenseitigen Bürgschaft ist die Grundlage der Interaktion aller lebenden Organismen, die auf dem Gleichgewicht zwischen Nehmen und Geben beruht.
Das Gesetz des Empfangens bedeutet, dass jedes Mitglied der Gesellschaft versucht, alles zu bekommen, was für sein Leben notwendig ist, wie es sein individuelles, egoistisches System verlangt. Das Gesetz des Gebens bedeutet, dass jeder Mensch für das Wohl der ganzen Gesellschaft sorgt.
Wenn der Mensch das Gesetz des Gebens nicht beachtet, kommen Katastrophen und Probleme über ihn, die ihm die Natur schickt.
Wie der Mensch dieses Gesetz befolgen kann, ist ein Problem. Der Mensch ist allerdings verpflichtet, dieses Gesetz zu beachten, das ergibt sich aus dem Bild der Natur, das sich uns offenbart.
Wir haben ein absolut integrales Bild vor unseren Augen – eine einzige Natur, in der der Mensch mit all seinen Egoismen, wissenschaftlichen und antiwissenschaftlichen „Ismen“ enthalten ist. Es stellt sich heraus, dass wir dem integralen Bild der Natur nicht ausweichen und entkommen können. Ob wir es wollen oder nicht, wir befinden uns innerhalb dieses Systems und können nicht außerhalb davon existieren.
Dieses System befindet sich in ständiger Entwicklung. Auf der unbelebten Ebene – seit Hunderttausenden von Jahren, auf der pflanzlichen Ebene – seit Zehntausenden von Jahren, auf der tierischen Ebene – seit Tausenden von Jahren, und auf der menschlichen Ebene – seit buchstäblich Dutzenden von Jahren. Das heißt, je höher die Natur organisiert ist, desto schneller vollziehen sich in ihr alle Arten von Entwicklungsstufen.
Die Frage ist nur, wann wir beginnen, uns selbst in diesem System zu entdecken. Wir sehen, dass wir aus einem ganz einfachen Grund im Gegensatz dazu stehen: Wir sind nicht instinktiv von der Natur abhängig, denn in uns ist das Element der Freiheit.
Wir können mit der Art und Weise, wie die Natur auf uns einwirkt, einverstanden sein oder nicht, und in diesem Maße bestimmen wir unser Schicksal.
Es stellt sich heraus, dass wir unglückliche Menschen sind. Die Natur ist uns gegeben, wir können in ihr leben, arbeiten, uns fortpflanzen, alles schaffen, was wir wollen, und zwar nicht wie die Tiere, sondern auf der nächsten, rationalen Stufe. Aber wir wissen nicht, was wir damit anfangen sollen.
Wir bauen alles auf der Grundlage unserer natürlichen, egoistischen Natur auf, handeln zum Nachteil anderer und angeblich zu unserem eigenen Vorteil. Wir erkennen nicht, dass die integrale Natur uns zwingt, anders zu werden. Nützlich bedeutet zum Nutzen der anderen.
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Geschrieben/bearbeitet von Student*innen des Kabbalisten Michael Laitman