Dr. Michael Laitman To Change the World – Change Man

Das Geheimnis der Stradivari

Frage: Antonio Stradivari lebte mehr als 90 Jahre und baute mehr als 1.100 Streichinstrumente. 650 Stradivari-Geigen, die vor mehr als 250 Jahren gebaut wurden, gelten noch immer als die besten Instrumente.

Die neueste Technologie kommt nicht einmal annähernd an den Klang einer Stradivari-Geige heran. Die Internationale Vereinigung der Geigenbauer hat mehrfach versucht, das Geheimnis des Meisters zu lüften, und ist dabei erfolglos geblieben. Es gibt alle möglichen logischen Erklärungen: das Holz war anders, die Zeiten sind anders, alles Mögliche.

Sagen Sie mir bitte, was ist das Geheimnis eines solchen Meisters wie Antonio Stradivari?

Antwort: Wir müssen zunächst verstehen, was genau und warum in unserem Ohr passiert und was eine solche Reaktion der Saiten hervorrufen kann.

Frage: Wie können diese Klänge auf diese Weise in uns eindringen? Gibt es dafür ein Geheimnis?

Antwort: Es gibt ein Geheimnis. Aber ich glaube, selbst Stradivari wusste nichts davon – er hat einfach auf diese Weise gearbeitet. Das Geheimnis liegt in einer speziellen Kombination von Klängen, die das Herz beeinflussen. Hier muss man darüber nachdenken, dass zuerst das Herz reagiert und dann das Ohr hört. Das ist nämlich das Entscheidende, und das weiß keiner. Auch Stradivari kannte diese innere Mechanik nicht.

Frage: Er war also eher der Vollstrecker eines gewissen Willens?

Antwort: Ja. Seine Hände und er selbst wurden von einem inneren Instinkt bewegt.

Frage: Es geschah nicht ohne den Schöpfer, richtig?

Antwort: Nein, natürlich nicht.

Frage: Es wird also ein gewöhnlicher Mensch ausgewählt, über den wir später viel reden. Aber in Wirklichkeit wird der Mensch ausgewählt und durch ihn wird ein Geheimnis verwirklicht. Ist dieses Geheimnis für alles Erdenkliche anwendbar und nicht nur für die Geige oder das Cello?

Antwort: Ja, für alles, nicht nur für Musikinstrumente. Der Ton sollte nicht ins Ohr, sondern ins Herz gehen, und erst dann kommt er durch das Ohr wieder heraus.

Frage: Kommt er aus dem Ohr heraus?

Antwort: Ja.

Frage: Also höre ich nicht mit meinen Ohren?

Antwort: Nein, mit dem Herzen.

Frage: Hat ein Wort eine solche Qualität wie der Klang, wie Sie es eben gesagt haben?

Antwort: Ja, natürlich. Genauso wird ein Wort wiedergegeben.

Frage: Bedarf es eines Wortes, das ins Herz eindringt und erst dann gehört wird?

Antwort: Ja.

Frage: Gibt es denn überhaupt solche Worte?

Antwort: Ja.

Frage: Wie können wir solche Worte in unserer Wissenschaft finden? Wir studieren eine Wissenschaft, die weder Neugier noch Wissen ist. Wie können wir solche Worte finden, die das Herz durchdringen?

Antwort: Das ist ganz einfach. Ich habe meinen Lehrer, Rabash, danach gefragt. Er sagte: „Hast du gehört, was im Shma-Gebet gesagt wird? Shma, Michael.“ Ich war erstaunt: „Warum „Michael“, wenn es ein Gebet ist, „Hör zu, Israel“?

Weil Israel ein gebräuchlicher Name ist. Aber in Wirklichkeit kann man dort jeden Namen ersetzen.

Frage: Ist dies ein Appell an das Herz: „Hör zu, Michael“?

Antwort: Ja.

Frage: Gilt das Shma-Gebet als eines der höchsten Gebete?

Antwrt: Ja, natürlich.

Frage: Sind wir jetzt an dem Punkt angelangt, an dem das Gebet zuerst vom Herzen gehört wird?

Antwort: Ja. Und erst dann wird es vom Ohr gehört oder überhaupt gehört.

Kommentar: Sie sagen immer wieder, dass das Gebet eines gewöhnlichen Menschen höher ist als die Gebete der Weisen, der Kabbalisten.

Antwort: Ja, weil er es fühlt. Er hat eine innere Resonanz seines Herzens mit dem höheren Wort. Deshalb ist dies der höchste Appell an den Schöpfer.

Frage: Soll das heißen, wenn ein Mensch einen gefühlvollen Appell ausspricht, dann hört er ihn zuerst von oben?

Antwort: Ja.

Frage: Ist dieser Appell nicht in ihm selbst geboren?

Antwort: Nein, natürlich nicht.

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Aus der Sendung „Nachrichten mit Dr. Michael Laitman“ 

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