Die gesamte Natur ist auf Einheit, Gleichgewicht, gegenseitiger Anteilnahme und Unterstützung aufgebaut. Deshalb sollten alle Beteiligten dieser integralen Natur so viel von ihr nehmen, wie sie für ihre Existenz brauchen, und nicht mehr.
Der Mensch ist der Einzige, der von der Natur nimmt, ohne dies zu bedenken! Und er nimmt nicht nur, nein, er raubt die Natur aus. Dadurch vernichtet er andere Arten, da er sich nicht darum kümmert, ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu erholen. Der Mensch hat eine so stark konsumorientierte Einstellung zur Natur entwickelt, dass von einem Gleichgewicht keine Rede mehr sein kann.
Hinzu kommt, dass die Menschen durch die gewaltigsten Kräfte in der Natur – ihre Gedanken – ein riesiges Ungleichgewicht in die Welt bringt.
Am Beispiel der Natur sieht man, dass je komplexer und stärker eine Kraft ist, desto verborgener ist sie für den Menschen. Wie z.B. nukleare Kräfte, subatomaren Kräfte, Strahlungskräfte, oder Radiowellen. Die spirituelle Welt kann der Mensch daher überhaupt nicht wahrnehmen. Das heißt, einfache mechanische Kräfte, die auf kurze Distanz wirken, können vom Menschen wahrgenommen werden. Je mächtiger die Kraft ist, desto subtiler ist sie und desto weniger kann sie erfasst werden.
Deshalb spricht die Kabbala davon, dass die mächtigsten Kräfte die Kräfte des menschlichen Verstandes, seine Gedanken und die Kraft der Beziehungen zwischen ihnen sind. Dem Menschen kommt es so vor, als ob es keinen Unterschied machen würde, wie man über die Welt denkt oder wie man andere behandelt. Doch diese Kräfte sind Naturkräfte und wirken am gewaltigsten, weil sie von der höchsten Stufe stammen. Sie befinden sich nicht auf der Ebene der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Natur, sondern auf der Ebene der sprechenden, der menschlichen Natur. Deshalb sind die Gedanken auch für das größte Ungleichgewicht in dieser Welt verantwortlich.
Mit der schlechten Einstellung gegenüber anderen Menschen wird die Welt und damit auch die Menschheit zerstört. Deshalb steht in der Tora geschrieben: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Diese humane Aussage wird auch von den Menschen allgemein als richtig angesehen . Alle stimmen diesem Grundsatz zu, aber – niemand erfüllt ihn. Würde dieses Regel befolgt, dann würde die Zivilisation ganz anders aussehen.
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Aus der Sendung “ Nahaufnahme – Europa heute“