Moderne Kriegsführung ist mehr als eine Konfrontation der aktuellen geopolitischen Interessen verschiedener Länder. Am großen Wendepunkt, an der Epochenwende, kündigt sie an, dass die Verbindung nun stärker ist als die Trennung.
Menschen leiden und sterben. Führer, Städte, Berichte sind in den Nachrichten zu sehen. Wir sehen blühende Länder zerfallen, verschiedene Kräfte, die versuchen, ihr eigenes Spiel zu treiben, aber hinter ihnen, durch sie hindurch, sehen wir bereits die gemeinsame Kraft, das einheitliche, unauflösliche Netz, in das sich die Menschheit verwandelt hat. Während die Teile des Ganzen um die Macht kämpfen, macht das Ganze seine Rechte geltend und fordert eine Einheit, wie wir sie noch nie gekannt haben.
Macht als Schwäche
In der heutigen Welt gibt es immer weniger Möglichkeiten, sich gegenseitig mit Gewalt zu beherrschen, indem man Widerstand mit Strafmaßnahmen unterdrückt. In Kürze wird der Besitz der Macht in den unblutigen Bereich der wirtschaftlichen, politischen und ideologischen Beziehungen übergehen. Dies wird nicht geschehen, weil wir besser geworden sind, sondern weil wir reifer geworden sind. Ein Kind nimmt einem anderen das Spielzeug weg, ohne über die Konsequenzen nachzudenken, aber mit der Zeit lernt es zu verhandeln. Zwar kann man auch aus einer Position der Stärke und der Schwäche heraus verhandeln, aber die Ablehnung gewaltsamer Methoden ist bereits ein großer Schritt nach vorn.
Manchmal ist es sehr schwierig, diesen Schritt zu machen. Es scheint viel einfacher zu sein, einfach das Spielzeug wegzunehmen, wie in den guten alten Zeiten….
Aber in naher Zukunft wird die Welt zu der Überzeugung gelangen, dass es in militärischen Konflikten keine Gewinner gibt, dass moderne Kontroversen nicht durch Sturzflüge und physische Angriffe gelöst werden. Stattdessen erfordert es einen systemischen Ansatz, was bedeutet, dass egal wie cool du bist, bist du nur ein Teil des Gesamtsystems und deine privaten Interessen nur im gemeinsamen Einvernehmen gesichert werden können.
Schlüsselfrage
Um dieses Niveau zu erreichen, müssen wir zuerst anfangen, uns gegenseitig zu schätzen. Andere schätzen, die nicht wie ich sind und erkennen, dass der wahre Nutzen nicht in der Uneinigkeit liegt, sondern darin, dass wir uns über die Meinungsverschiedenheiten näher kommen. Die Wahrheit liegt nicht bei einer einzelnen Person, nicht bei einem Teil des Ganzen, sondern nur in der positiven Verbindung zwischen uns – dem Ganzen. Und um zu dieser Wahrheit zu gelangen, muss jeder über sich selbst hinauswachsen.
Hoffen wir, dass die Menschheit diesen Weg einschlagen wird. Die Macht der Gewalt gehört bereits der Vergangenheit an. Es ist Zeit für Interaktion. Anstatt die eines anderen zu zerstören, müssen wir unsere Streitigkeiten auf eine höhere Ebene bringen – zur Wurzel aller Konflikte. Wenn wir an die Wurzel gehen, an den ursprünglichen, egoistischen Antagonismus zwischen uns, der in der menschlichen Natur verankert ist, werden wir verstehen, dass der Egoismus unser gemeinsamer Feind ist. Und wenn die Diagnose gestellt ist, können wir mit der Behandlung beginnen.
