Dr. Michael Laitman To Change the World – Change Man

Der Vorteil von Bewährungsproben, Teil 1

Im Leben eines jeden Menschen gibt es einen Zeitpunkt, an dem die Illusionen der Kindheit der Realität weichen. Im Leben der Menschheit geschieht dies gerade jetzt. 

Die Geschichte der menschlichen Zivilisation reicht viele tausend Jahre zurück. Und obwohl es während dieser Zeit viele Schicksale gegeben hat, sind diese Schicksale jedes Mal ähnlich. Der Mensch wurde geboren, lebte unter bestimmten Umständen und starb.

Vielen von ihnen ging es nicht so gut, sie mussten sich wohl oder übel mit wenig zufriedengeben. Andere wurden gierig und strebten nach Geld, Ruhm und Macht. Einige handelten aus dem Herzen heraus, andere unterwarfen alles dem Verstand, manche wussten Maß zu halten, manche gingen „über Leichen“. Der eine war von der Philosophie fasziniert, der andere war wissenshungrig und verzichtete dafür auf andere Vorteile.

Aber in jeder Generation gab es einige besondere, seltsame Menschen, die anders gepolt waren, in denen ein spezifisches Feuer brannte. In ihnen bohrte diese eine Frage: „Warum leben wir?“ 

Äußerlich waren sie ganz normale Menschen, die wie alle anderen lebten und denen „alltägliche“ Vergnügungen nicht fremd waren. Aber selbst, wenn sie viel Geld oder Macht hatten, blieben sie auf einmal stehen, erstarrten innerlich und stellten diese verflixte Frage…. Oder ist es vielleicht gar keine verflixte, sondern möglicherweise eine glückliche Frage? Wie kann man das überprüfen? Was ist der Sinn des Lebens?

Abraham, ein hoher Priester im alten Babylon, wendet sich plötzlich von den Götzen in seinem Laden, durch die er ein gutes Einkommen hatte, ab und denkt neu über das Leben nach, über etwas Anderes.

„Und er begann Tag und Nacht zu grübeln: Wie kann sich dieses Rad ohne einen Lenker drehen? Wer dreht es? Es kann sich doch nicht von selbst drehen, oder? Niemand lehrte ihn und erleuchtete ihn, und er wurde nach Ur der Chaldäer geworfen, in die Mitte der törichten Götzendiener.“ (so beschrieb es der große Kabbalist Rambam aus dem 12. Jahrhundert).

Spirituelle Entdeckungen geschehen nicht von selbst. Ihnen gehen Fragen, Zweifel und Leiden voraus. Man muss erst einmal aus der gemütlichen Nische herauskommen, die Götzen in sich selbst, die allgemein akzeptierten „Wahrheiten“, zerbrechen und sich auf die Suche, auf den dornigen Weg der Erkenntnis und der Erforschung begeben.

Im Grunde handelt es sich um eine „Meuterei auf dem Schiff“, eine Rebellion gegen die übliche Denkweise, gegen die allgemein gültige „richtige“ Sichtweise der Welt und sogar gegen die eigene Natur, die solche Fragen fürchtet und sich vor ihnen scheut.

Kurz gesagt, Abraham stand in einer Konfrontation mit König Nimrod. Denn Nimrod ist für die Babylonier nicht nur ein König und Diktator. Er ist ein „Gott auf Erden“, die Verkörperung absoluter Macht und Autorität. Niemand konnte sich mit ihm an Macht und Gerissenheit messen. Er wurde gefürchtet und verehrt. Wer sich ihm widersetzte, war von vornherein dem Untergang geweiht.

Aber Abraham stand bereits außerhalb des Einflusses der korrupten menschlichen Beziehung zu ihren Göttern. Er brach zum Neuen durch, und das Alte hatte keine Macht über ihn. Er versammelte Gleichgesinnte und führte sie weg von Babylon, von der verhärteten Weltanschauung und „wendete“ schließlich die gesamte Geschichte der Menschheit.

Auf diese Weise wurde die Wissenschaft der Kabbala zum ersten Mal der Welt offenbart und zeigte ihr bedeutendes Potenzial. Nur wenige Menschen waren in der Lage, es zu schätzen und zu verwirklichen, aber seither ist eine Alternative zum Weg des Egoismus entstanden, so dass dieser nicht mehr die einzige Standardoption ist.

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Fortsetzung folgt.

Geschrieben/bearbeitet von Student*innen des Kabbalisten Michael Laitman.

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