Dr. Michael Laitman To Change the World – Change Man

Der Weg zu sich selbst. Teil II “Was haben wir erreicht?”

Die Geschichte lehrt uns nichts.

Die Natur gehorcht dem Instinkt. Und der Mensch unterwirft sich einer unersättlichen Bestie, seinem natürlichen Egoismus. Aber das Schlimmste ist, dass es unmöglich ist, sie zu sättigen. Und das 20. Jahrhundert ist ein Paradebeispiel dafür. Das zwanzigste Jahrhundert ist das Zeitalter des sich rasch entwickelnden Egoismus. Dies ist das Zeitalter eines neuen, globalen Turmbaus zu Babel.

Die Geschichte lehrt uns nichts! Vor 5.000 Jahren wollten die Menschen in Babylon mit ihren eigenen Händen einen Turm in den Himmel bauen. Allmächtig werden, die Natur beherrschen. Ein Paradies auf Erden bauen und glücklich sein. Sie verließen sich nur auf die Kraft ihrer Hände und ihres Verstandes.

Die Egoisten bauten einen Turm in den Himmel. Und in dieser Begeisterung waren sie zusammen. Bis sie sich als Egoisten entpuppten. Das war der erste Sprung in die Selbstsucht. Es endete in Zerrissenheit und Hass. Die Erde war von Hass und Elend erfüllt, als jeder aufhörte, die Sprache des anderen zu verstehen. Sie endete in völliger Uneinigkeit.

So begann die Welt, ihren egoistischen Höhepunkt – das zwanzigste Jahrhundert – zu erreichen. Der Bau eines neuen Turms von Babel begann im zwanzigsten Jahrhundert. Der Egoismus erforderte eine neue Füllung. Und wieder einmal ist die Welt aus den Fugen geraten. Wieder einmal glaubte der Mensch, dass es möglich sei, den Egoismus auszufüllen und endlich glücklich zu werden. Wir waren uns dessen einfach so sicher.

Welch rosige Hoffnungen wir hatten! Die Eroberung des Weltraums hatte begonnen. Ich erinnere mich an die Freude, als die Russen den ersten Kosmonauten schickten und die Amerikaner einen Fuß auf den Mond setzten. Wir haben darüber gestritten, ob es auf dem Mars Leben gibt. Wir wollten durch das Universum reisen. Und es schien, als sei dies bereits Realität.

Wir waren einfach sicher, dass die Wissenschaft uns helfen würde, Krankheiten zu besiegen, wir waren sicher, dass Maschinen die menschliche Arbeit ersetzen würden. Der Mensch würde mehr lesen, mehr denken, mehr ruhen. Die Arbeitswoche würde kürzer werden. Wir würden mehr Zeit für die Familie haben. Wir erwarteten, dass der wissenschaftliche und technische Fortschritt unser Leben verbessern würde. Und was haben wir erreicht?

Der Mensch hat nicht weniger, sondern viel mehr gearbeitet. Er ist ein Sklave der Arbeit, der großen Unternehmen, seines Geschäfts geworden. Ein Sklave der Macht, des Geldes, des Ruhmes, der Abschlüsse. Die Krankheiten sind nicht weniger, sondern viel mehr geworden. Die Ökologie des Planeten hat sich so radikal verändert, dass sie uns alle nach und nach auffrisst. Der Mensch hat keine Zeit für seine Familie, und die Familie hat begonnen, sich aufzulösen.

Wenn Sie mich fragen: War der Urzeitmensch glücklicher als wir? Ich antworte: Er war es!

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