Ein neues Pilotprojekt an einer Schule in Tel Aviv zielt darauf ab, eine der größten Herausforderungen des israelischen Bildungssystems zu bewältigen: den Mangel an Lehrern. Anstelle von menschlichen Lehrkräften wird in dem Pilotprojekt ein System aus virtueller Realität und künstlicher Intelligenz (KI) eingesetzt, das einen Teil der Lehrer ersetzt. Ich habe keinen Zweifel daran, dass KI-Systeme, Computer und das Internet Kindern alles beibringen können, was Menschen ihnen beibringen können, wenn nicht sogar mehr. Die Vermittlung von Informationen ist heute kein Problem, und Schulen werden dafür im Allgemeinen nicht benötigt. Das Problem ist nicht das Lehren, sondern das Erziehen, d. h. das Entwickeln von Kindern zu sozialen Menschen, die auf gesunde und positive Weise mit ihrer Umwelt interagieren und eine solide und sichere Gesellschaft bilden können. Das kann KI nicht lehren.
Das Hauptproblem der Menschen ist heute nicht, dass sie mehr wissen müssen. Es ist leicht, über Online-Plattformen oder traditionelle Plattformen alles zu lernen, was man will. Doch die Menschen fühlen sich nicht wegen mangelnden Wissens unglücklich oder unsicher, sondern weil es ihnen an positiven, herzlichen Beziehungen zu anderen Menschen mangelt. Wenn Menschen niemanden haben, dem sie vertrauen können, niemanden, den sie lieben können und der sie auch liebt, werden sie nicht glücklich sein, sie werden keine positiven Elemente in der Gesellschaft sein und sie werden im Leben keinen Erfolg haben.
„KI kann keine menschlichen Beziehungen lehren. Sie kann kein Vorbild sein, dem Kinder folgen wollen. Diese Aufgabe – Kinder zu selbstbewussten und glücklichen Erwachsenen zu erziehen – ist die alleinige Aufgabe menschlicher Pädagogen.“
Auch wenn diese Nuance im Englischen oft übersehen wird, besteht der Unterschied zwischen Erziehung und Unterricht darin, dass Unterricht bedeutet, Menschen mit Informationen zu versorgen, während Erziehung bedeutet, Menschen zu selbstbewussten Menschen zu machen, die ihr Potenzial erkennen und einen Beitrag zur Gesellschaft leisten.
Erziehung ist daher das wichtigste Handwerk. Eine gute Erziehung in dem von mir beschriebenen Sinne ist die Grundlage jeder stabilen und nachhaltigen Gesellschaft. Wenn wir eine Zukunft wollen, in der unsere Kinder glücklich sind und ein gutes Leben führen, brauchen sie Pädagogen, die sie zu fürsorglichen und verbundenen Menschen erziehen. Kein KI-System kann das lehren, nur Pädagogen, die durch ein persönliches Beispiel lehren, dem Kinder nacheifern wollen, können die Kinder von heute in eine blühende Gesellschaft von morgen formen.