Wir fragen uns oft, wie die Beziehung zwischen Eltern und Kindern in der reformierten Gesellschaft der Zukunft aussehen wird, wenn der Egoismus in jedem Menschen brennt?
Die Antwort ist: Wir zerstören unseren Egoismus nicht, wir lernen ihn nur richtig zu nutzen. Der Egoismus ist unsere Natur, die nicht zerstört werden kann. Wir zerstören überhaupt nichts. Es geht hier nicht um Psychologie oder Moral, die den Gebrauch des Egoismus gewaltsam einschränken. Denn wir sehen, dass dies nicht hilft und in der Folge nur zu weiteren Ausbrüchen des Egos führen würde.
Die Kabbala bietet eine völlig einzigartige Methode, die sich des Höheren Lichtes bedient. Wenn wir in kleinen Gruppen (im Zehner) die Gesetze der höheren Welt – der Welt des Lichts, des Gebens und der Liebe – beobachten und versuchen, ihnen zu entsprechen, d.h. nach Einheit, Gleichheit zu streben und uns in der Mitte unseres Kreises zu vereinigen, spüren wir, wie ein neues Verlangen in uns erwacht. Es ist ein gemeinsames Verlangen nach Vereinigung, nach Geben, in dem wir eine neue Wirklichkeit erfahren.
Wenn Eltern und Kinder an solchen Kursen teilnehmen, beginnen sie, einander auf einer neuen Ebene der Verbundenheit zu verstehen. Beide erkennen, dass sie sich trotz ihres Egoismus für das Wohl ihres Nächsten einsetzen müssen.
Das liegt nicht an der Blutsverwandtschaft zwischen Eltern und Kindern, sondern daran, dass sich beide durch die richtige Verbindung über ihre Natur erheben und durch den Übergang zu einer neuen Stufe der Existenz reichlich belohnt werden.
Das Kind wird spüren können, dass es eine schöne, vollkommene Beziehung zu seinen Eltern hat. Und die Eltern werden eine ewige und vollkommene Existenz erfahren.
Wenn ein Kind zu jung ist, um zu lernen, bleibt nur die Möglichkeit, es durch Vorbild zu lehren. Wenn das Kind seinen Egoismus zeigt, muss man ihm zeigen, dass es nicht das bekommt, was es will, sondern das, was die Eltern für nützlich halten. Und das wird es sehr gut begreifen. Unsere Kinder sind in allem, was ihren Egoismus betrifft, sehr klug.
Allmählich wird das Kind erkennen, dass dies aus Liebe geschieht. Das Kind sollte auf der „mittleren Linie“ behandelt werden: zwischen Urteil und Barmherzigkeit. Das muss es fühlen. Und es wird spüren und erkennen, dass es zu seinem Besten ist, gegen das Böse, das in ihm brennt.
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Geschrieben/bearbeitet von Student*innen des Kabbalisten Michael Laitman.
