Nach dem Zweiten Weltkrieg war Amerika wirklich eine Supermacht. Seine starke Wirtschaft basierte auf der Produktion von Gütern, welche dabei halfen, die US-Bürger von Grund auf umzuorganisieren und zu ernähren, sowie den Aufschwung Europas zu unterstützen. Die Produktion ist jedoch ungefähr seit den 70er-Jahren in Länder gezogen, in denen Arbeitskräfte billiger waren, wie beispielsweise nach China, Indien und Mexiko. Als die Produktion wegzog und die US-Arbeiterklasse vernichtete, begann Amerika damit, Geld zu drucken statt Güter zu produzieren. Finanzmanipulationen übernahmen die Führung, und die Wall Street wurde bedeutungsgleich mit Wohlstand und Macht.
Heutzutage können nur diejenigen an dieser Hexerei mitverdienen, die wissen, wie Finanzblasen zu manipulieren sind. Der Rest von Amerika, Menschen, die mit dem Glauben aufwuchsen, dass harte und ehrliche Arbeit zu einem würdigen Leben führen würde, wurde mit den alten Illusionen zurückgelassen. Für sie hat der Kapitalismus den Sinn verloren, als die Arbeit knapp und der Lohn zu einer Erniedrigung wurden.
Zwei Tage nach der Wahl schrieb Joan Williams im Harvard Business Review, dass man „die Wirtschaft ins Zentrum stellen“ müsse, wenn man eine „Verbindung zu den weißen Wählern der Arbeiterklasse“ suche. Donald Trump hat die Hoffnungen der amerikanischen Arbeiterklasse wiederbelebt, indem er versprach, Arbeitsplätze zu schaffen und die Produktion zurück in die USA zu bringen. So gewann er die Wechselwählerstaaten Ohio, Michigan und Pennsylvania für sich. Selbst wenn er diese Versprechen nicht einhält, hat er gezeigt, dass er das Problem versteht. Dies reichte, um ihm die Mehrheit zu geben.
Tacheles reden und korrekte Prioritäten setzen
Eine weitere bemerkenswerte Missbildung, die Trump wieder in Ordnung brachte, ist die politische Korrektheit. Wenn die Medien bestimmen, was gesagt werden darf und was nicht, ist es leichter, den öffentlichen Diskurs von Themen abzuschirmen, die wirklich von Bedeutung sind. Wenn die Medien Unterstützer Trumps als Rassisten belächeln, weil diese es übelnehmen, dass ihre Krankenversicherungsbeiträge erhöht wurden, um Migranten eine Gesundheitsfürsorge zu ermöglichen, muss man mit einer Gegenreaktion rechnen. Trump redet Klartext, und die Menschen würdigen es. Er weiß, dass der Streit um genderneutrale Toiletten nicht wichtiger ist als beispielsweise die Tatsache, dass Amerikas Mittelschicht in die Armut abrutscht, und er scheut sich nicht, dies zu sagen. Trump sieht, dass Amerika zu einem Dritte-Welt-Land wird, und er hat den Mut, es anzusprechen.
Amerika zurückgewinnen
Probleme aufzuzeigen ist eine Sache, aber sie zu lösen ist ein ganz anderes Spiel. Die Wall Street besteht nicht nur aus wenigen Finanzmagnaten. Neben den Banken, Fonds und Investmentgesellschaften hat man die Presse, die Mehrheit der Politiker, die Silicon-Valley-Giganten und zahlreiche Organisation, die vom Geld-Mechanismus der Wall Street profitieren. Diese Institutionen kontrollieren die Regierung und die Medien und sie nahmen an, sie würden es immer tun. Falls Trump in der amerikanischen Wirtschaft vom fragwürdigen finanziellen Einfallsreichtum zurück zur authentischen Produktion übergehen möchte, wird er die Unterstützung der gegenwärtigen Oberherren des Wohlstandes und der Macht erlangen müssen.
Die Medienmoguln unterstützten Clinton, da sie ihren Einfluss auf den öffentlichen Diskurs verstärkt hätte. Andererseits wird die Verwirklichung der Ideologie Trumps das Platzen der Medienblase und die Rückkehr zum wahren Leben mit sich bringen, in den Medien, in der Gesellschaft und in der Wirtschaft.
Erziehung – Der Schlüssel zum Erfolg von Trump
Meiner Ansicht nach ist der Schlüssel zu Trumps Erfolg bei diesem Wandel die Erziehung. Zurzeit dienen die Medien in den USA als hauptsächlicher Erzieher, und sie befürworten Hass und Spaltung. Dies muss geändert werden. Die US-Gesellschaft hat gefährliche Ausmaße von Misstrauen unter ethnischen Gruppen und zwischen einigen ethnischen Gruppen und den Behörden erreicht. Wenn die Regierung die Menschen zurückgewinnen möchte, sollte sie dies durch Anbieten von bezahlbarer, wenn nicht sogar kostenloser, Erziehung für alle tun und umfangreiche Werbung für sozialen Zusammenhalt einsetzen.
Genauso wie die Natur mit zwei Kräften operiert, einer positiven und einer negativen Kraft, oder mit dem Geben und Empfangen, so muss die amerikanische Gesellschaft die positive Seite in die Gesellschaft einbringen, um sich selbst zu heilen. Wie es in meinem Buch Self Interest vs. Altruism in the global Era ausführlich erörtert wird, erschöpft die Gesellschaft ihre Ressourcen und bricht letztendlich zusammen, wenn das Empfangen die einzige Funktionsweise ist, was derzeit in den USA der Fall ist. Aus diesem Grund sind Programme, die soziale Verbundenheit voranbringen, ausschlaggebend für die Gesundheit der amerikanischen Gesellschaft. Sie sollten in der Grundschule beginnen und sich über Universitäten bis in alle Arbeitsplätze in den USA hinein ausstrecken. Sogar Arbeitslosenhilfe und Essensmarke sollten von Abschlüssen solcher Kurse zum sozialen Zusammenhalt abhängig gemacht werden.
Alle Medien, die derzeit Spaltung schüren, sollten zu Sendequoten von Inhalten, die sozialen Zusammenhalt fördern, verpflichtet werden. Es ist der Geist der Hoffnung, der Trump zum gewählten Präsidenten gemacht hat, und es ist der gleiche Geist, der positive Veränderungen ermöglichen wird. Zu einem großen Ausmaß hängt eine Veränderung von den Medien ab, die diesen Prozess unterstützen.
Auch die prosoziale Erziehung sollte betonen, dass die Errichtung sozialer Verbundenheit und die Rückkehr zu einer produktionsbasierten Wirtschaft nicht die Laune dieses oder jenen Präsidenten sind. Diese sind die Basis jeder vernünftigen Gesellschaft, weil sie eher auf den Naturgesetzen der menschlichen Beziehungen gründen als auf abstrusen Ideen. Die Natur schreibt vor, dass wenn man produziert, man verkaufen kann und wiederum fähig ist, das zu kaufen, was man benötigt. Die Fähigkeit, Unmengen an Geld zu verdienen, ohne selbst zu produzieren, ist unnatürlich und nicht nachhaltig.
Mit anderen Worten ist das gegenwärtige Finanzsystem eine Schwindelerfindung, erschaffen, um einen enormen Wohlstand für die wenigen Herrschenden zu ermöglichen. Das neue System wird allen Amerikanern ungeachtet der politischen Zugehörigkeit nützen. In Wahrheit würde dies eine weitaus demokratischere und liberalere Wirtschaft als die gegenwärtige schaffen. Wären die unaufhörlichen Ablenkungstaktiken der Medien nicht gewesen, hätte Trump weitaus mehr Stimmen erhalten, hauptsächlich von den Unterstützern von Sanders. So hätte sein Sieg auch niemanden überrascht.
Letztendlich braucht die Welt ebenso ein starkes Amerika, wie Amerika die Welt braucht. Es ist meine Hoffnung, dass Donald Trump darin erfolgreich sein wird, Amerika zurück zum zurechnungsfähigen Kapitalismus zu bringen, Amerika und der Welt zuliebe.