Frage: Das Merriam Webster Wörterbuch hat „gaslighting“ zum Wort des Jahres erklärt. Als „gaslighting“ wird die psychologische Manipulation einer Person bezeichnet in deren Folge diese die Richtigkeit ihrer eigenen Gedanken und ihrer Wirklichkeitswahrnehmung in Zweifel zieht. Dies führt zu einem Verlust an Selbstvertrauen und mündet schließlich in eine Abhängigkeit vom Manipulator.
Es heißt, dass in unserem Zeitalter von Fake News, Konspirationstheorien und Propaganda Gaslighting mittlerweile zu einem unserer größten Probleme geworden ist. Können wir dem Gaslighting entkommen oder holt es uns unweigerlich ein?
Antwort: Es hängt davon ab, was für ein Mensch man ist. Jeder sollte seine eigene unerschütterliche Abwehr dagegen entwickeln, seine individuelle Weltanschauung.
Frage: Und von dieser individuellen Weltanschauung wird man ihn nicht abbringen können?
Antwort: Es gibt hier natürlich Unterschiede. Aber jemand der gut vorbereitet ist wird sich nicht beirren lassen. Er wird an seiner Sichtweise festhalten.
Frage: Wie soll das funktionieren? Letztendlich durchdringt die ständige Propaganda, und somit auch das Gaslighting alle Lebensbereiche.
Antwort: Das Gaslighting will eine Person davon überzeugen, dass man Kontrolle über sie hat. Aber ein Mensch sollte fühlen, dass er selbst derjenige ist, der über sich die Kontrolle hat. Hier beginnt der Kampf einer Person mit jenen, die einen Übergriff auf seine Unabhängigkeit unternehmen.
Frage: Handelt es sich denn tatsächlich um einen Übergriff?
Antwort: Ja natürlich. Und wie! Es ist eine Versklavung. Aber was kann man tun? So ist die Welt.
Kommentar: In der Tat sind 90% der Menschen versklavt.
Meine Antwort: Und sie wollen es so!
Frage: Sollte ein Mensch sich also so sehr widersetzen, dass er sogar den Tod vorzieht, wenn er spürt, dass er seinen Widerstand nicht mehr aufrechterhalten kann?
Antwort: Nein, das nicht! Ein Mensch muss ganz einfach begreifen, dass er das Opfer einer solchen mentalen, psychischen Attacke werden kann, in deren Folge es ihm nicht mehr möglich ist, seinen freien Willen auszuüben. Um das zu vermeiden, muss eine Person sich selbst erbauen.
Frage: Was ist damit gemeint, dass er sich selbst erbauen muss?
Antwort: Er muss das tun, was andere mit ihm tun wollen. Sie wollen ihm ihre Sicht der Dinge, ihre Weltanschauung aufzwingen. Er hingegen erbaut seine eigene Weltanschauung.
Frage: Er hat ihnen also etwas voraus und erschafft sich selbst?
Antwort: Ja und mehr als das: Er ist ihnen so viel voraus, dass er sie abwehren kann. Er errichtet einen Schutzwall zwischen sich und den anderen.
Frage: Woraus besteht dieser Schutzwall?
Antwort: Er besteht aus dem Vertrauen in meine eigene Methode. Diese Methode befähigt mich dazu, die Welt in meinem Inneren zu erbauen, wie ich sie haben will.
Frage: Welche Art von Schutzwall wird den Übergriffen von außen standhalten? Was für eine Art von Welt ist es, die man in sich erschafft?
Antwort: So stark und undurchdringlich wie möglich, so dass sie allen Angriffen auf die innere Welt einer Person standhält.
Frage: Schaffen nur besonders starke Menschen das, oder ist es grundsätzlich jedem möglich?
Antwort: Nein, ich denke nicht, dass jeder das schafft. Aber im Prinzip lässt sich das erlernen. Man kann einen Menschen dazu anleiten, sich aus der Abhängigkeit zu befreien. Auf diese Weise kann es ihm gelingen, seinen sklavenhaften Zustand zu verlassen.
Heute werden wir alle von einer Flut von Gedanken, Bildern und Weltanschauungen überschwemmt, deren Einfluss wir uns nicht entziehen können. Wir werden vollkommen von diesen Dingen beherrscht. Die Menschheit kriecht zurück in die Höhlen der Urzeit.
Kommentar: Es lässt sich da eine interessante Beobachtung machen. Im Internet finden sich tausende von Berichten über Leute, welche der zivilisierten Welt den Rücken gekehrt haben, um irgendwo alleine in der Wildnis zu leben. Darunter ist auch ein Mann, der in die Taiga gegangen ist, wo er schon an die zwanzig oder dreißig Jahre lebt. Ein Mensch geht einfach weg, allein, läßt alles hinter sich. Die Leute sehen sich das an und schreiben dazu Kommentare wie:“Ich wünschte ich könnte das“.
Meine Antwort: Ja, aber das ist nicht leicht.
Kommentar: Das ist die Mauer, der Schutzwall mit dem diese Leute sich umgeben. Und Sie schlagen vor, das aktiv in unserer Welt zu tun?
Meine Antwort: Ja, aktiv und ohne irgendetwas zu verändern- außer in meinem Inneren.
Frage: Wie geht das? Bitte geben Sie uns einen praktischen Ratschlag.
Antwort: Ich errichte eine Wand in meinem Inneren, schotte ich mich von der Außenwelt ab. Ich lebe in mir selbst, ruhig und allein. Niemand würde vermuten, dass es so ist.
Kommentar: Das ist interessant! Sie haben tausende von Studenten in der ganzen Welt und sagen: „So lebe ich“.
Meine Antwort: Es scheint ein Widerspruch zu sein. Aber das ist es nicht.
Kommentar: Verraten Sie uns das Geheimnis…
Meine Antwort: Es ist ganz einfach. Ich erbaue diese Welt in meinem Inneren. Auch wenn ich mich im Widerspruch zu jener Welt befinde, welche von außen auf mich eindringt, so empfinde ich mich dieser gegenüber dennoch nicht wirklich entgegengesetzt. Dieser Widerspruch zur äußeren Welt fügt mir keinen Schaden zu. Es findet hier kein Kampf statt. Ich lasse sie ganz einfach auf der Seite liegen und mache weiter.
Frage: Können Sie uns wenigstens einen kleinen Anhaltspunkt darauf geben, wie es in Ihrer Welt aussieht?
Antwort: In meiner Welt bin ich der König. Gleichzeitig diene ich dem erhabenen Schöpfer, dem wahren König. So sieht das aus. Ziemlich einfach, nicht wahr?
Kommentar: Also, so einfach finde ich das nun nicht. Aber tatsächlich würde ich gerne in solch einer Welt leben. Können sie uns einen Rat geben, wie wir in so eine Welt gelangen können?
Meine Antwort: Wir müssen in sie hineinkriechen.
Frage: Wie das?
Antwort: Diese Welt will erbaut werden. Ein Mensch muss sie in sich selbst erschaffen. Und während er sie erbaut, enthüllt er, dass er es kann und dass er genau das tun muss und dass es für die Ewigkeit ist.
Frage: Diese Welt, sie bedeutet sowohl Sicherheit als auch Frieden?
Antwort: Sie ist absolut alles! Sie ist das Königreich des großen Königs.
Frage: Sie meinen den Schöpfer? Er ist der König?
Antwort: Ja, und Sie bauen für Ihn!
Frage: Und dann finde ich mich selbst in dieser Welt, die ich erbaue? Und der Schöpfer herrscht dort?
Antwort: Ja, und zwar damit ich, für Ihn, über alles herrsche.
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Aus der Sendung „Nachrichten mit Dr. Michael Laitman“
