Der Mensch braucht heutzutage Geld, um sich sicher zu fühlen. Eigentlich stellt Geld auch ein Bindeglied zwischen Menschen dar. „Ich gebe dir Geld, du gibst mir Geld.“ Jeder verdient am anderen und gewinnt auf Kosten des anderen. Geld ist ein Abbild der inneren Einstellung der Menschen zueinander. Was Menschen voneinander wollen, drückt sich in der Menge der Geldscheine aus, die sie miteinander tauschen.
Die meisten Menschen haben einen Arbeitgeber, arbeiten für ihn und werden dafür bezahlt. Das sind die Beziehungen, die nicht nur in geschäftlichen Bereichen, sondern überall in der Gesellschaft herrschen, sogar zwischen Ehepartnern. Viele Menschen drücken ihre Beziehungen in einer Art Geldäquivalent aus, weil auch sie ständig etwas von anderen empfangen wollen. Deshalb ist Geld heute äquivalent für das egoistische Verlangen, auf Kosten anderer zu genießen, oder für Bemühungen für andere, eine Bezahlung zu erhalten.
Irgendwann wird das Geld seine Fähigkeit verlieren, die Menschen auf der egoistischen Stufe zu verbinden und muss sich in ein Bindeglied für altruistische Beziehungen wandeln. Und tatsächlich wird die Menschheit laut Aussagen von Kabbalisten, irgendwann in der Lage sein, altruistische Bemühungen in Geld zu messen. Das heißt also: Der Wechsel von egoistischen zu altruistischen Beziehungen erfordert keine großen Umwälzungen im derzeitigen Bezahlungssystem. Die Menschheit muss nur die Einstellung zum Geldsystem, wie sie es geschaffen hat, ändern und überlegen, wie jeder einzelne die Qualität der zwischenmenschlichen Beziehungen verbessern kann.
Dieser Wechsel von egoistischen zu altruistischen Beziehungen ist indes eine große Veränderung, denn der Mensch erhält zusätzlich eine „Seele“, d.h. die Eigenschaft des Gebens. Mit dieser „Seele“, der Eigenschaft des Gebens, beginnt man zu spüren, dass man auf der nächsten, höheren Stufe der Existenz lebt. Dann fühlt man die Ewigkeit und Vollkommenheit der spirituellen Welt.
Geschrieben/bearbeitet von Student*innen des Kabbalisten Michael Laitman
