Die Kabbala ist allumfassend. Es gibt nichts jenseits ihrer Grenzen. Sie schließt den Menschen und seine gesamte Welt ein, ganz gleich, wo er sich befindet. All dies existiert nur in der Wahrnehmung des Menschen, während unser Studium der Pflanzen und Tiere durch Zoologie, Biologie und Botanik nur ein Studium dessen ist, wie der Mensch sie wahrnimmt. In der Tat sind dies alles bestimmte Kräfte, die in dieser Weise in Bezug auf mich zum Ausdruck kommen.
Sogar den Schöpfer studiere ich nur so, wie er sich in Bezug auf mich offenbart. Durch die ganze Wirklichkeit hindurch offenbare ich ihn als die Wurzel. Die Erlangung dieser Wurzel ist das Ziel der gesamten Forschung. Das gesamte Universum hat sich gerade deshalb entwickelt, damit der Mensch die Wurzel offenbaren kann. Die gesamte Realität ist das Mittel, um eine Verbindung zwischen dem Menschen und der Wurzel, dem Schöpfer, herzustellen.
Der Schöpfer ist kein religiöses Symbol, sondern die Wurzel von allem, derjenige, der alles beherrscht, die Hauptursache und die Quelle von allem Existierenden und auch das angestrebte Ziel. Es steht geschrieben: „Ich bin der Erste und ich bin der Letzte“.
Die Wurzel bedeutet, dass alles von Ihm ausgeht und Er bestimmt, wie jedes Ereignis ablaufen wird. Und alles wird schließlich auch mit Ihm enden. Es steht über Ihn geschrieben: „Er ist Eins, Einzig und Einzigartig“ und „Es gibt nichts außer Ihm“, der gut ist und Gutes tut.
Aber es ist unmöglich, die Realität mit Hilfe der Wissenschaft der Kabbala zu erforschen, ohne sich selbst zu verändern. Nur ein Kabbalist kann ein Forscher in dieser Wissenschaft sein, weil er sie auf sich selbst offenbart. Es ist unmöglich, sie als externer Beobachter zu erforschen, wie es andere Wissenschaften tun.
Ich habe zum Beispiel einmal Metallurgie studiert, wo wir Metallproben genommen haben. Wir erhitzten eine Probe, kühlten sie ab, prüften sie unter Druck und untersuchten den Einfluss verschiedener Zusätze und Legierungen. Doch ich blieb die gleiche Person, die das Metall erforscht. Und ich würde das Probestück wegwerfen und am nächsten Tag ein anderes nehmen.
Aber in der Kabbala muss man selbst die Testperson sein! Man muss ihre Eigenschaften annehmen. Man lernt nicht nur, sie ein wenig zu verstehen und sie von außen zu spüren, so wie wir normalerweise das Erforschte erfahren. In der Kabbala muss man im Inneren der Materie selbst sein, dieselbe Form annehmen, und entsprechend dieser Wechselbeziehung wird man in der Lage sein, sie zu verstehen.
Erst wenn du ihr vollständiges Modell in dir selbst aufgebaut hast, kannst du es überprüfen und erforschen. Du erforschst dich selbst! Der Schöpfer (Boreh) bedeutet „Komm und sieh“ (Bo – Reh). Ich sehe nichts im Äußeren. Der Schöpfer ist in mir. Bis zu dem Grad unserer Gleichwertigkeit, den ich erreicht habe, sage ich: „Das ist der Schöpfer! Das ist mein Gott.“
Jeder Mensch muss ihn kennen lernen, „vom Kleinsten bis zum Größten“. Aber um das zu tun, muss man bereit sein, seine Natur zu ändern und sie durch die Natur des Schöpfers zu ersetzen.
Aus dem 4. Teil der täglichen Kabbala Lektion „Die Essenz der Weisheit der Kabbala“