Frage: In letzter Zeit erscheinen viele Filme über die Wahrnehmung der Realität, die in ihrer Idee und Darstellung der Kabbala sehr nahe zu kommen scheinen. Die Menschen nehmen unbewusst wahr, dass es eine andere Realität gibt, aber niemand kann sie beweisen. Es kann nur darüber fantasiert und spekuliert werden. Was nützen diese Fantasien, wenn die Menschen die wirkliche Realität nicht sehen können?
Antwort: In dieser Beziehung ist der Mensch wie ein Kind, das spielt, um schließlich dadurch erwachsen zu werden. Er möchte das unbedingt, gibt sich große Mühe und wird es deshalb auch schaffen. Er erhält bestimmte Einflüsse von der Ebene, nach der er strebt, von der Realität, die er noch nicht wahrnehmen kann. Aber sie existiert, und auf diese Weise kommt er ihr näher. Das ist das Gesetz der Natur! […]
Kommentar: Es gibt Menschen, die halluzinogene Drogen nehmen, um ihr Bewusstsein zu erweitern. Sie beschreiben dann eine Realität, die klar und präzise ist und als ein einziges System empfunden wird. Dies kommt der Beschreibung der Realität in der Kabbala sehr nahe.
Antwort: Diese Realität ist nicht jene, die in der Kabbala beschrieben wird. Unter halluzinogenen Drogen erreicht man nicht die spirituelle Ebene. Mit Hilfe von psychotropen Substanzen kann man nur Veränderungen innerhalb des Informationsflusses des menschlichen Gehirns, die unter deren Einfluss auftreten, beschreiben. Dadurch entsteht aber kein Übergang von dieser Realität in eine neue Realität! Das kann man nicht mit Drogen erreichen, dafür muss der Mensch nüchtern sein.
Um die Wahrnehmung der Realität zu ändern, muss man das „Verlangen, nur für sich selbst zu empfangen“, ablehnen und zusätzlich gerade dieses egoistische Verlangen in die entgegengesetzte Richtung, die Richtung „geben zu wollen“ einsetzen. Nur so kann es gelingen, aus sich selbst, aus dieser Realität, in eine andere Realität zu gelangen. Indem man in seinem Gehirn andere chemische Reaktionen hervorruft, kann dies also nicht erreicht werden.
Chemische Reaktionen im Gehirn finden natürlich bei allen Menschen statt. Sie beruhen aber schlussendlich auch auf dem Verlangen, das dem menschlichen Körper zugrunde liegt. Um tatsächlich eine neue Realität wahrnehmen zu können, muss der Mensch sich über diese Verlangen, also über die physische Realität erheben. Dann kann er die spirituelle Welt wahrnehmen.
Vereinfacht gesagt stellt das egoistische „Verlangen, für sich selbst zu empfangen“ diese Welt dar, die der Mensch wahrnimmt. Im Gegensatz dazu kann man die spirituelle Realität wahrnehmen, wenn man im „Verlangen zu Geben“ ist. Dieses ist unabhängig vom physischen Körper, da dieser auf dem „Verlangen zu empfangen“ beruht.
Halluzinogene Substanzen bewirken also genau das Gegenteil, man gibt die Kontrolle über seine Verlangen ab. Deshalb hat die Realität, die ein Mensch unter Einfluss von Drogen wahrnimmt, nichts mit Spiritualität zu tun.
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Aus der Fernsehsendung „Ich habe einen Anruf bekommen. Unwirkliche Realität“
