S. Vinokur: Deutsche Wissenschaftler haben die Ursachen für das Ende der Zivilisation erforscht. Aber unser Schicksal hängt nicht von ihren Schlussfolgerungen ab.
Sie kamen zu folgendem Schluss: „Die Schwäche moderner Gesellschaften besteht darin, dass ihre Systeme eng miteinander verwoben sind und ein Fehler an einer Stelle sich sofort an anderer Stelle auswirkt. Katastrophenforscher plädieren schon lange dafür, lebenswichtige Güter, wie zum Beispiel Lebensmittel, vor Ort zu produzieren.“ Sie sagen: „Das Problem besteht darin, dass wir verbunden sind!“
M. Laitman: Mit der Dialektik jener Wissenschaftler will ich mich eigentlich nicht beschäftigen. Ich will nur eines sagen: So oder so müssen wir erkennen, wo wir uns befinden und nach welchen Naturgesetzen wir handeln müssen. Sonst kann uns nichts helfen. Es wird uns nicht helfen, wenn wir so tun, als ob wir die Naturgesetze ändern oder innerhalb dieser Gesetze manövrieren können, um irgendeinen Schlag zu vermeiden.
Wir müssen verstehen, wovon unser Schicksal abhängt. Es hängt letztlich nur von uns selbst ab. Nur davon, wie ähnlich wir dem allgemeinen Naturgesetz werden – dem Gesetz der absoluten Verbindung. Die absolute Verbindung aller Teile der Schöpfung zueinander. Und diese absolute Verbindung – sie geht durch Menschen hindurch und bricht im Menschen ab.
Es gibt die unbelebte, die pflanzliche und die tierische Natur. Sie alle sind mit der menschlichen Natur, der vierten Ebene, verbunden. Auf dieser Ebene gibt es keine Verbindung. Sie wirkt nur für sich selbst und ergänzt die anderen nicht.
Kein Teil der Natur tut etwas, was die anderen Teile tötet. Die unbelebte, pflanzliche und tierische Natur dienen einander: Sie fressen, benutzen usw., um zu existieren und sich zu nähren. Der Mensch verstösst gegen dieses Gesetz des Naturkreislaufs.
Es zeigt sich, dass der Mensch der größte Schädling in der Natur ist. Wie können wir zu einem integralen, guten und normalen Teil der Natur werden? Nur wenn wir die Natur studieren, ihre Gesetze verstehen und ihnen folgen. Das bedeutet, nur genau so viel zu konsumieren, wie wir auf tierischer Ebene benötigen. Dies ist die erste Bedingung.
Die zweite Bedingung ist: Wir dürfen die uns umgebende Natur in keiner Weise schädigen. Gleich auf welcher Ebene: sowohl auf der unbelebten, pflanzlichen und tierischen, aber ganz besonders auf der menschlichen Ebene.
Dieses innere Gleichgewicht zwischen uns und der uns umgebenden Natur zu kennen und zu erhalten, ist eine Notwendigkeit, ohne die wir nicht überleben werden. Ganz gleich, was die Wissenschaftler sagen.
Man kann nicht gegen die Dialektik vorgehen, gegen die Tatsache, dass sich die Verbindung zwischen uns ständig weiterentwickelt. Man muss nur wissen, wie man diese Verbindung für die Menschheit nutzbar machen kann. Das ist alles.