In der Sowjetunion wurden die Menschen kurzgehalten und dazu gezwungen, zu arbeiten. Wenn sie sich nicht fügten schickte man sie in Arbeitslager in Sibirien.
Die Leute waren einzig und allein damit beschäftigt, ihre essentiellsten Bedürfnisse zu stillen, um zu überleben. Das bedeutet, man gab ihnen Bedingungen vor, welche sie zwangen nur daran zu denken und dafür zu sorgen, das für ihr Überleben Notwendige heranzuschaffen.
Ein solches System degradiert die menschliche Existenz zu der eines Tieres. Auf diese Weise kann man die Menschen leichter kontrollieren. Es lassen sich zahlreiche Beispiele finden wo Machthaber solche Bedingungen bewusst schaffen, um Gesellschaften zu begründen, in welchen die Menschen wie Tiere leben, in ständigem Kampf darum, ihre lebensnotwendigen Bedürfnisse zu befriedigen. Eine solche Umgebung führt dazu, dass wir nur damit beschäftigt sind, unsere Existenz zu sichern und ein mehr oder weniger bequemes Leben zu führen, ohne weitere Ansprüche zu stellen.
In dem Moment in dem wir von dem Druck befreit werden, lediglich unsere physische Existenz zu erhalten, fangen wir sofort an, mehr zu fordern. Wir entwickeln uns und sind in der Folge nicht länger bereit, den Druck des herrschenden Systems hinzunehmen.
Dann sehen wir uns mit einem neuen Problem konfrontiert: Wie wird unser Verhalten aussehen, wenn wir die Möglichkeit haben, uns weiterzuentwickeln?
Da wir unserer Natur entsprechend Egoisten sind, welche ihren Eigennutz stets über den Nutzen des anderen und den der Natur stellen, bedeutet eine Weiterentwicklung, dass wir automatisch egoistischer werden. Wir finden ständig raffiniertere Methoden, um uns zu befriedigen, ohne uns wirklich um die Bedürfnisse anderer zu scheren. Dabei übersehen wir, dass wir uns auf einem Weg der Selbstzerstörung befinden. In dieser Hinsicht ist eine Diktatur vorzuziehen, da sie der Gesellschaft einen klaren Rahmen vorgibt, der verhindert, dass wir einander zu viel Schaden zufügen.
Um zu verhindern, dass wir unsere zusätzliche Freiheit in zerstörerischer Weise nutzen, statt Wege zu finden, wie wir alle einander nützen können, müssen wir diese zugewonnene Freiheit mit einer neuen und besseren Erziehung kombinieren. Zunächst ist es nötig, in unserer Gesellschaft ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass unsere heutige Zeit sich in drastischer Weise von der Vergangenheit unterscheidet. Wir leben in einer globalen und engmaschig miteinander vernetzten Welt, in welcher es nötig geworden ist, zu lernen, wie wir zu einem Ausgleich in einem System gegenseitiger Abhängigkeiten gelangen, um einen harmonischen und friedlichen Wandel herbeizuführen.
Dann können wir unsere tierischen Verhaltensweisen in ein menschliches Verhalten verwandeln. Indem wir lernen unser Wachstum in gute Bahnen zu leiten, werden wir unsere zugewonnene Freiheit dazu nutzen, als menschliche Wesen zu wachsen.
Der Text basiert auf dem Video „Der Schlüssel zu einer florierenden Entwicklung des Menschen: Wie wir lernen, die Freiheit für ein Wachstum zu nutzen“ mit dem Kabbalisten Dr. Michael Laitman. Geschrieben und herausgegeben von Schülern des Kabbalisten Dr. Michael Laitman
