Frage: Dale Carnegie nach dem Studium der Autobiographien berühmter Persönlichkeiten eine Formel für ein glückliches Familienleben entwickelt. In praktisch allen Fällen des Lebens stand hinter einem erfolgreichen Mann eine kluge und hinter einem erfolglosen Mann eine mürrische Ehefrau.
Hat dieses Phänomen, dass sich ein Mann sicherer fühlt, wenn eine Frau ihm hilft, eine spirituelle Wurzel?
Antwort: Ich denke, es ist ein notwendiges Element des Lebens. Ich sage dies aufgrund meiner Erfahrungen und Gefühle, die ich in meinem Leben, in meinem Beruf und durch die Unterstützung von meiner Ehefrau bekommen habe. Ohne sie hätte ich vieles von dem, was ich durchgemacht habe, wohl nicht ertragen können. Ich habe eine Menge körperlicher, geistiger und seelischer Tiefschläge, Verluste und Schwierigkeiten erlebt.
Eine Frau ist in dieser Hinsicht eine Stütze, ohne die es für einen Mann schwierig ist. Sie ersetzt seine Mutter. Die Sache ist die, dass Männer keine Kinder bekommen und auf keine höhere Stufe aufsteigen in Vergleich zu Frauen, die vom Mädchen zur Frau und danach zur Mutter werden. Männer haben diesen Übergang nicht. Sie brauchen deshalb ständig die Unterstützung einer Frau, so wie sie als Kinder die Unterstützung der Mutter brauchten. Wir verstehen diese Wechselbeziehungen.
Wenn ein Mensch sich mit einer so ernsten Arbeit wie der Politik, der Wissenschaft oder allgemein mit Unternehmungen beschäftigt, die einen enormen Einsatz an innerer Energie, körperlichem und geistigem Material erfordern, braucht er mehr psychologische als physiologische Unterstützung.
Natürlich ist eine Ehefrau, die ihrem Mann zur Seite steht, ohne sich einzumischen, sondern ihm ein Gefühl der Unterstützung gibt, notwendig. Darunter befindet sich eine hohe spirituelle Wurzel.
Im Grunde sind wir ein einziges Wesen in dem das Männliche und das Weibliche miteinander verwoben sind. Aus dieser gemeinsamen Wurzel muss ich meine Kraft schöpfen. Ich kann sie besser spüren, wenn ich eine hingebungsvolle Frau an meiner Seite spüre, die mir hilft, mich unterstützt, mir Aufmerksamkeit schenkt. Dies ist sehr wichtig. Deshalb gibt es für einen Kabbalisten ein Gesetz – er kann nicht Single sein.
Ich habe bei keinen spirituellen Praktiken gesehen, dass dies eine Voraussetzung ist. In der Kabbala heißt es: Ein Junggeselle kann nicht spirituell fortschreiten. Diese spirituelle Wurzel ist so tief, dass ein Kabbalist verpflichtet ist, verheiratet zu sein.
Nicht nur, um einen Haushalt zu haben, sondern um eine Frau zu haben, die die inneren, seelisch-funktionalen Aufgaben erfüllt, die man „Ehefrau“ nennt. Das ist eine Definition, eine Kategorie, ein Symbol und ist eine komplizierte Angelegenheit. Ich kann auch an meinen Schülern sehen, wie viel Einfluss ihre Frau auf sie hat.
Aus dem Fernsehprogramm mit Dr. Michael Laitman „Nahaufnahme“