Heute gibt es mehr gegenseitige Abhängigkeiten zwischen Menschen, Gesellschaften, Kulturen, Volkswirtschaften und Ländern als je zuvor. Und der aktuelle Konflikt zwischen Russland und der Ukraine ist ein sehr deutliches und schmerzhaftes Beispiel für unsere zunehmende globale Interdependenz. Die Tatsache, dass Massenverhungern und andere massive Versorgungsengpässe als direkte Folge des Krieges schnell ganze Bevölkerungsgruppen treffen könnten, zeigt bereits, dass es uns nicht an Nahrung oder Vorräten mangelt, sondern nur an positiven menschlichen Beziehungen.
Durch solches Leid will uns die Natur über unsere globale Abhängigkeit belehren: dass wir alles kultivieren können, was wir wollen, aber wenn uns die positive Verbindung fehlt, wirkt sich alles, was wir tun, negativ auf uns aus und führt zu Leid.
Die Natur lehrt uns also allmählich, indem sie unsere zunehmende globale Interdependenz mit wachsendem Leiden verbindet, dass wir unsere Einstellung zueinander um 180 Grad drehen müssen: von unserer angeborenen egoistischen Einstellung, bei der wir den eigenen Nutzen über den Nutzen anderer stellen, zu ihrem Gegenteil – dem aufrichtigen Wunsch, anderen zu nützen, anstatt selbst zu profitieren.
Um in der heutigen global verflochtenen Welt einen Wandel von einem Weg des Leidens zu einem Weg des zunehmenden Verständnisses, der Erfüllung und des Glücks zu bewirken, müssen wir uns über unsere Unterschiede hinweg positiv miteinander verbinden und uns als ein einziger globaler Körper fühlen.
Geschrieben/bearbeitet von Schülern des Kabbalisten Dr. Michael Laitman.
