Meiner Meinung nach sollte die Erziehung eines Kindes durch den Einfluss der umgebenden Gesellschaft stattfinden. Die Eltern sind dabei ein sehr wichtiger Aspekt, aber schlussendlich werden Kinder nicht von ihren Eltern, sondern von der sie umgebenden Gesellschaft erzogen. Sozusagen von einer sehr großen Familie!
Ein Mensch wird bereits vom Moment an, in dem er im Mutterleib entsteht, beeinflusst. Dann wird er geboren und wächst bestenfalls in der Nähe seiner Mutter auf, entfernt sich später ein wenig von ihr und wird dann durch die sozialen Einflüsse vom Umfeld, in der er sich befindet, weiter „erzogen“.
Mit anderen Worten, zuerst entwickelt sich der „animalische“ Körper des Menschen. Dann durchläuft er bis zum Alter von drei Jahren eine Zeit, in der er von seinen Eltern umsorgt wird und in der er noch kein sozial entwickeltes Wesen ist. Dann, ab dem dritten Lebensjahr, übernimmt die Erziehung eines Menschen seine Umgebung, also die gesamte Gesellschaft.
Ab dann sollte der Mensch also nicht mehr nur von seinen Eltern beeinflusst werden. Die Gesellschaft muss ihm dann vorleben, dass seine Interaktion mit seinem Umfeld und seine Integration in dieses wichtig sind. So sollte Erziehung in einer Zeit, in der alle Menschen zu einer global vernetzten und voneinander abhängigen Gesellschaft werden, stattfinden.
Je besser die Gesellschaft den Kindern die Fähigkeit der Kommunikation und der Integration in diese Gesellschaft beibringt, desto mehr Nutzen wird davon für alle Menschen entstehen.
Die Entwicklung dieser Fähigkeit muss in einer Gemeinschaft stattfinden, sodass es für die Kinder einfacher, interessanter und attraktiver wird, sich an diesen zum Wohl der Gesellschaft beitragenden Aktivitäten zu beteiligen. Infolgedessen wird die Art der Aktivitäten, die die Kinder ausüben wollen, von der Gesellschaft bestimmt. Ohne elterlichen Druck werden die Kinder so Dinge tun, die für ihr Umfeld positiv sind.
Geschrieben/bearbeitet von Studenten des Kabbalisten Dr. Michael Laitman.