Junge Menschen stehen heute unter einem massiven Stress. Ein Merkmal dafür ist, dass die Nachfrage nach Antidepressiva sprunghaft angestiegen ist. Was sind die Gründe für diesen enormen Stress?
Es scheint, dass die im Wandel begriffenen Lebensumstände die jungen Menschen verunsichert. Sie sehen diese Welt nicht als etwas, für das es sich lohnt zu leben. Sie sehen nur unsichere Arbeitsplätze, instabile Beziehungen, Unruhe und Krisen im Land und auf der ganzen Welt. Sie haben wenig Perspektive für ihre Zukunft und machen sich Sorgen, was morgen passieren wird.
Es stellt sich darum die Frage, wie ihnen geholfen werden kann, aus dieser Unsicherheit zu finden.
Der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die Menschen bis vor etwa 100 Jahren meist an einen Heimatort gebunden waren: da stand das elterliche Haus, da lebten die Eltern, die Freunde, die Bekannten. Das gab ihrem Leben eine Basis. In der Nähe fand man Arbeit, im Ort wurde geheiratet und dort würden auch die eigenen Kinder aufwachsen. Das machte das Leben einfacher und der Verlauf klarer voraussehbar. Das gab dem Menschen eine gewisse Sicherheit.
Das hat sich jedoch im Laufe der Zeit radikal verändert. Heute erlebt der Mensch nicht nur die instabile äußere Situation, sondern wird auch im Inneren verunsichert. Er stellt sich Fragen über das Universum, über das Leben, über sein eigenes „Ich“ und wird dadurch erschüttert. Auf diese Fragen scheint es keine Antworten zu geben!
Aus diesem Grund drängt es den Menschen dazu, das System dieser Welt und des Lebens zu verstehen, es zu erfassen und sich mit diesem System zu verbinden. Solange sie das nicht verwirklichen können, wollen viele Menschen dem Leben entfliehen, sie wollen verdrängen und vergessen. Viele greifen dafür zu Beruhigungstabletten und Drogen jeglicher Art. Damit geraten sie jedoch in einen Kreislauf. Sie bleiben unzufrieden und fühlen sich unterdrückt, weil sie den ganzen Tag arbeiten, danach das Geld ausgeben, dann nach Hause gehen, essen, fernsehen, noch schnell ins Internet, dann schlafen und am nächsten Morgen wieder alles von vorne losgeht. Vielleicht haben sie noch ein Hobby oder manchmal Urlaub dazwischen, aber eigentlich ist es wie in einem Hamsterrad… Antidepressiva sind deshalb einfach eine der vielen Möglichkeiten, mit deren vermeintlicher Hilfe man denkt, aus dem Gefängnis dieser Welt entkommen zu können – der Mensch betreibt Eskapismus.
Genau betrachtet ist es die Flucht vor den Fragen, weshalb man lebt und was der Sinn und Zweck des Ganzen sein soll. Doch genau diese Fragen sind es, die heutzutage dem Menschen helfen können, Klarheit über sein Leben und über das System dieser Welt zu bekommen. Sich mutig immer wieder die Frage nach dem Sinn des Lebens stellen, kann die Flucht vor dem Gefängnis dieser Welt beenden. Dann wird jede Minute im Leben mit einem höheren Sinn erfüllt sein. Also, der Versuch lohnt sich!
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Von Student*innen zusammengefasst aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Laitman“