Heutzutage wird oft behauptet, dass die Überbevölkerung der Menschheit ein Problem darstellt. Sie verstärkt die globale Erwärmung, den Klimawandel und die Ausbreitung von Krankheiten – um nur einige Phänomene zu nennen.
Anders betrachtet, ist es aber so, dass je mehr Menschen leben, desto weniger Leid muss jeder Einzelne ertragen. Die Überbevölkerung würde nicht als Problem wahrgenommen, wenn die Menschen ihre Einstellung gegenüber den anderen Menschen ändern würden. Dies wäre möglich, indem sich jeder über seinen eigenen individualistischen, egoistischen Trieb hinweg positiv mit anderen verbinden würde.
Was ist mit „Je mehr Menschen es auf dem Planeten gibt, desto weniger Leid hat jeder” gemeint: Zunächst muss man verstehen, dass es keine überflüssigen Menschen auf der Welt gibt! Dieser Planet könnte noch viel mehr Menschen verkraften. Eine höhere Bevölkerungszahl ist auch nicht gleichbedeutend mit mehr Leid. Man muss die Entwicklung der Menschheit hin zu einem zukünftig vereinten Zustand betrachten. […]
Mit anderen Worten: Wenn es mehr Menschen gibt, dann verteilt sich das Leid auf sie, und infolgedessen leidet jeder weniger. Stellt man sich vor, die Menschheit muss in einer bestimmten Phase ihrer Entwicklung 1Mio.Tonnen Leid ertragen. Was würde man dann vorziehen: Teil einer Menschheit von 8 Milliarden Menschen zu sein, die diese 1Mio. Tonnen Leid zu ertragen hat, oder Teil einer Menschheit von 2 Milliarden, die diese Last auf sich nehmen müssen?
Es liegt auf der Hand, dass man sich für die Option mit weniger Leid entscheiden würde!
Doch weshalb funktioniert das so? Um dies zu verstehen, muss man die bisherige Entwicklung der Menschheit betrachten:
Die Menschheit befindet sich derzeit in einem Prozess, dessen Ziel es ist, dass die Menschheit in Zukunft als ein einziger Organismus verbunden sein wird. In diesem wird man sich einander zugehörig und näher fühlen, als dies heute in einer Familie der Fall ist.
Heute steht die Menschheit an einem Scheideweg: Entweder, sie geht den Weg, auf dem sie vor dem Hintergrund sich allmählich verschärfender persönlicher, sozialer und globaler Probleme nach Erfüllung sucht, oder, sie übt ihre freie Wahl aus, sich positiv auf diesen Prozess einzulassen, sich über der egoistischen Natur zu verbinden und erhebt sich so über alle Probleme.
Verwirklichen die Menschen in diesem Prozess ihre freie Wahl und beginnen, sich über das Ego hinaus zu verbinden, dann wird kein einziger Mensch auf dem Planeten als überflüssig wahrgenommen. Stattdessen wird jeder Mensch als ein sehr wertvolles Wesen angesehen, welches untrennbar mit der Gesellschaft verbunden ist und einen bedeutenden Teil der Last der Menschheit trägt. Jeder Mensch ist dann so wichtig wie die Zellen und Organe im menschlichen Körper, die auch alle zum Wohle des gesamten Körpers, in Achtsamkeit gegenüber miteinander arbeiten.
Auch wenn die Bevölkerung weiter wächst, wird es darum nie überflüssige Menschen geben. Was hingegen überflüssig ist, sind all die Überlegungen, die zur Begrenzung des Bevölkerungswachstums angestellt werden. Anstatt über deren Begrenzung nachzudenken, sollte darüber nachgedacht werden, wie die schnell wachsende Bevölkerung zu einer positiv vernetzten Gesellschaft geführt werden kann. Auf diese Weise würden die Menschen ihre Fähigkeit, die freie Wahl auszuüben erkennen, und ein neues Bild der Realität entdecken, das über dem liegt, was sie derzeit mit dem eigenen Ego wahrnehmen.