Wir nehmen uns zunächst an der Natur ein Beispiel, was wir dort sehen, wollen wir auch umsetzen, und dazu brauchen wir Naturforscher und Wissenschaftler, die daran interessiert sind, die Natur in Mechanik nachzubilden. Dann gibt es aber andere Menschen, die keine guten Absichten haben, keine Rücksicht auf die Natur nehmen und diese Mechanik zur Eroberung und Beherrschung einsetzen.
Kurz gesagt, es liegt in unserer Natur, mit scheinbar guten Absichten geschaffene Dinge denen zu überlassen, die sie für Macht- und Ausbeutungszwecke missbrauchen. Wir stimmen dem zu, weil diejenigen mit solchen Machtpositionen wissen, wie sie andere manipulieren und mit ihrer Macht auch zu Streitmächten und Reichtum kommen. Wer einfach nur wissen will, wie die Welt funktioniert, ist naiv und gutmütig; er hat nichts als seinen Verstand und schwache Hände.
Wir werden weiterhin Zeugen eines solchen Prozesses sein, bis wir die menschliche Natur korrigieren, d. h. bis wir sie von egoistisch in altruistisch umkehren. Es ist möglich, diesen Wandel zu vollziehen, sodass wir wie die allgemeine altruistische Kraft der Natur werden und dann das Leben in der Ganzheit und Vollkommenheit der Natur erfahren.
Stellen wir eine aufrichtige Verbindung zur Natur her, werden wir die Natur durch ihre Nachahmung für uns nutzen können. Ohne die Änderung unserer egoistischen Natur, ohne die Anpassung unserer Eigenschaften an die Natur, werden wir am Ende einen langen und schmerzhaften Weg des Leidens beschreiten und dennoch in der Pflicht stehen, uns irgendwann ändern zu müssen.
Die Technologie hat sich global ausgedehnt und zeigt, wie stark wir heute vernetzt und voneinander abhängig sin. Wir werden sehen, wie wir auf diesem kleinen Planeten immer enger zusammenwachsen, so dass wir keine Möglichkeit des Entkommens mehr sehen werden. Unsere Abhängigkeit voneinander wird immer weiter zunehmen, bis wir schließlich ein Stadium erreichen, in dem wir erkennen, dass wir nicht mehr in der Lage sind, gegeneinander Kriege zu führen oder Verbrechen jeglicher Art zu begehen.
Gleichzeitig wird uns jeder als sein Feind erscheinen. Die Welt wird weiter zu schrumpfen scheinen, und wir werden den Schaden begreifen, den wir anderen durch unsere angeborenen egoistischen Absichten zufügen, und einander keine Chance geben. In einem solchen Spannungsfeld werden die positiven Kräfte der Natur hervortreten und die Menschheit verändern, unsere Einstellung zueinander umkehren und unsere Verbindung mit der Natur positiv und ausgeglichen gestalten.
Diese Änderung wird ihren Anfang nehmen, wenn wir Angst davor bekommen, positive menschliche Verbindungen zu unterbrechen. In der Weisheit der Kabbala wird dieser Zustand „Beschränkung“ genannt, d.h. wenn wir den Gebrauch unseres Egoismus, unseres Verlangens, auf Kosten anderer zu genießen, einschränken. Wir müssen unseren Egoismus einschränken, sonst werden wir immer mehr Schläge erhalten.
Geschrieben/bearbeitet von Schülern des Kabbalisten Dr. Michael Laitman.