Ein großes Problem der heutigen Zeit ist, dass jeder Mensch den anderen für sein Leid die Schuld gibt.
Wenn man jedoch davon ausgeht, dass die ganze Menschheit in einem vollständig vernetzten und voneinander abhängigen System lebt, dann trägt auch jeder in diesem System die Verantwortung, die Schuld dafür, was in diesem System geschieht. Also hat auch niemand Recht oder Unrecht. Wenn es Böses in dieser Welt gibt, dann ist das ein Ergebnis von allen Gedanken und Handlungen eines jeden Menschen.
Man kann sich vorstellen, dass wir alle Rädchen in derselben Maschine sind. Kein einziges Zahnrad kann sich der Belohnung und Bestrafung entziehen, weil alle miteinander verbunden und voneinander abhängig sind. In einer solchen „Maschine“ kann man nicht sagen, dass sich ein Einzelner „drehen“ muss oder man kann nicht jemanden dazu zwingen, sich wegen anderer zu „drehen“, sondern alle können sich nur gleichzeitig bewegen. Jeder Mensch muss sich also einer gewissen Korrektur, oder um beim Bild der Maschine zu bleiben, einer Kalibrierung seines Verhaltens unterziehen. Die Menschen müssen gemeinsam entscheiden, dass sie aufhören wollen, sich in entgegengesetzte Richtungen zu drehen. Das „in die gleiche Richtung drehen“ bedeutet, dass jeder Mensch in erster Linie das Wohl des anderen und somit das Wohl des gesamten Systems, dessen Teil er ist, zu Ziel hat.
Jeder einzelne Mensch ist deshalb für die Entwicklung der Welt verantwortlich. Dabei gibt es weder Verbrecher noch Opfer. Alle sind gleichermaßen für alles, was geschieht – sei es gut oder schlecht im Empfinden des Einzelnen – verantwortlich.
Zu einem solchen Verständnis der Welt gelangt man, wenn man erkennt, dass wir in einer integralen Welt, die man sich wie einen Kreis ohne Anfang und Ende vorstellen kann, leben. Es gibt also keine einzelnen Personen, auf die man mit dem Finger zeigen könnte, um sie für die Probleme in dieser Welt verantwortlich zu machen. Jeder Mensch trägt zu all dem bei, was sich in der Menschheit entfaltet.
Die Menschheit muss dazu gelangen, die Natur als ein ganzes, miteinander verbundenes und voneinander abhängiges System zu erkennen und deshalb andere Menschen anders zu behandeln als bisher. Anstatt den Nutzen für sich selbst auf Kosten anderer zu priorisieren, sollte man das Wohl des Anderen über den eigenen Nutzen stellen.
Es gibt also nichts, dass einen Menschen berechtigt, einen anderen Menschen dafür zu hassen, was geschieht, sondern man muss zur Erkenntnis gelangen, dass man selbst der einzige Verbrecher auf der Welt ist. Ab diesem Punkt kann man anfangen, sein eigenes „Ich“ zu korrigieren und eine neue Einstellung und Wahrnehmung dieser Welt zu entwickeln. So wird sich einem ein ganz neues, harmonisches und friedliches Bild der Welt eröffnen.