Shahid, ein 10-jähriges Kind, lebend in einem Flüchtlingslager in Syrien, wurde interviewt und gefragt, was sie sich für das kommende Jahr wünsche, worauf sie antwortete: „Ein Zelt, ein Zelt zu haben.“
Diese Übertragung in den arabischen sozialen Medien hat viele Zuschauer zutiefst schockiert, dass die Träume eines Kindes einen solchen Tiefpunkt erreichen können. Die Sendung warf Fragen auf: „Wie sind wir nur zu einer solchen Welt gekommen?“ und „Warum können wir Kinder nicht einfach aus unseren Kriegen und Konflikten heraushalten?“
Die Antwort auf diese Frage ist einfach, weil kein wichtiger Akteur Kinder aus solchen Situationen heraushalten will, weder die UNO, noch die UNESCO, noch irgendeine andere internationale Organisation oder Regierung. Es werden Gelder an Armeen und Terrororganisationen vergeben, die Menschen dazu zwingen, weiterhin in Flüchtlingslagern auf der ganzen Welt zu leben. Es gibt zwar Organisationen wie die UNO und UNRRA, die scheinbar existieren um Kinder zu schützen, aber das ist alles eine Lüge. Sie sind lediglich Spieler in den Händen der Politiker.
In Syrien herrschen seit mehreren Jahren Unruhen zwischen den Anhängern und den Gegnern von Assad. Die Erwachsenen bekämpfen, töten und foltern sich gegenseitig, und die Kinder ziehen aus dieser Situation keinen Nutzen. Sie haben auch keinen Einfluss auf die Erwachsenen, die ihren Konflikt ungeachtet dessen fortsetzen. Wenn diese Kinder erwachsen sind, werden sie sich wahrscheinlich auch dem Konflikt anschließen.
Wenn man mich fragt, was ich mir für Shahid wünschen würde, dann würde ich ihr erklären, dass sie und alle anderen nicht nur ein Zelt, sondern ein Zuhause haben können. Und dass die Welt voller Überfluss ist, aber das menschliche Ego uns gegeneinander aufhetzt und uns nicht in den Genuss des Überflusses kommen lässt, der direkt vor uns liegt.
Unsere egoistische Natur, die uns auf Kosten der anderen und der Natur genießen läßt, führt uns zu Konflikten und schenkt uns keinen Frieden.
Wenn wir eine gute konfliktfreie Zukunft wollen, und wenn wir uns an der Fülle, die in der Welt existiert, erfreuen wollen, dann müssen wir unsere Einstellungen zueinander neu überdenken. Anstatt uns von unseren Egos in Konflikte führen zu lassen, müssen wir uns näher kommen. Eine positive Verbindung, die über unseren egoistischen und trennenden Trieben stehen sollte, ist der Schlüssel zu einem vollkommenen und erfüllten Leben für uns alle.
Geschrieben/bearbeitet von Studenten des Kabbalisten Dr. Michael Laitman./Bild von Jim Black auf Pixabay