Gelassenheit ist ein Zustand, in dem wir uns wohlfühlen, ein Zustand, der bei jedem Menschen anders ist. Manche Menschen sind zum Beispiel sehr wild, und wenn man versucht, sie zu beruhigen, könnten sie unter dem Druck explodieren. Das heißt, ihre Wildheit ist ihre Gelassenheit.
Es gibt verschiedene Typen von Menschen, z. B. Choleriker, Sanguiniker und Menschen, die von Natur aus gestresst sind oder unter Druck stehen. Daher ist die Gelassenheit von jedem Individuum abhängig. Wenn wir uns in unserem aktuellen Zustand wohlfühlen, bedeutet das, dass wir gelassen sind. Und wir sollten verstehen, dass manche Menschen ein hohes Maß an Aktivität brauchen, um ihre Gelassenheit zu finden.
Ich hatte einen Freund, der ein Theater leitete. Er war rund um die Uhr mit Frustration und Druck konfrontiert, aber wenn es Zeiten gab, in denen es keine Anfragen für Aufführungen gab, fühlte er sich deprimiert. Die Definition von Gelassenheit ist also ganz persönlich. Wir können solche Definitionen auch nicht anhand des Blutdrucks oder anderer körperlicher Messungen überprüfen. Jeder Mensch empfindet Gelassenheit in seinem Leben einfach anders. Aber kurz gesagt, wenn eine Person mit ihrem Leben zufrieden ist, ist sie gelassen.
Ein zentrales Paradoxon in Bezug auf Gelassenheit besteht darin, dass wir Gelassenheit im Allgemeinen als gesünderen Zustand als Stress ansehen, aber das Leben selbst lässt uns nicht gelassen bleiben. Das liegt daran, dass wir unser Leben künstlich gestalten, aus unserem Ego heraus. Wir wollen andere Menschen und die Natur zu unserem persönlichen Vorteil nutzen, und damit verderben wir uns gegenseitig das Leben und sorgen für das Gegenteil. Um Gelassenheit in der heutigen Gesellschaft zu verwirklichen, müsste man daher das menschliche Ego umfassend korrigieren.
Geschrieben/bearbeitet von Schülern des Kabbalisten Dr. Michael Laitman.