Wir alle leben in einer Natur, die rund, geschlossen, ganz und vollständig ist, mit endlosen Abstufungen und Wechselwirkungen und Verbindungen zwischen ihren Teilen. Wir sind Teile dieses immensen Systems und können seine Ganzheit, Größe, Vollkommenheit und Ewigkeit nicht erfassen. Die Natur ist jedoch ein perfekt vernetztes System, und als solches ist es unmöglich, dass sich etwas bewegt, ohne dass sich alles andere entsprechend bewegt.
Die Natur steuert ständig auf einen ganzen, vollkommenen und vollständigen Zustand zu. Ihre Teile gehören zu einem der fünf Teile, die im Hebräischen Shoresh (Wurzel), Alef (eins), Bet (zwei), Gimel (drei), Dalet (vier) oder unbelebt, pflanzlich, belebt und sprechend genannt werden. Sie alle bewegen sich in eine Richtung, in der sie zwar nicht eins werden, aber sie verbinden sich, und durch ihre Verbindung ist es so, als würden sie eins werden.
In den Beziehungen zwischen den beteiligten Teilen herrscht das Gesetz der Verbindung, das sich in Form von Liebe offenbart, d.h. als ein Zustand vollkommener Verbundenheit und gegenseitiger Abhängigkeit, in dem jeder wichtig ist und in einer gemeinsamen Liebe existiert. Es steht geschrieben: „Auch der Wolf wird bei dem Lamm wohnen“, d.h. jeder versteht, dass sie Teile desselben Körpers sind. So wie wir unseren eigenen Körper keinen Schaden zufügen können, erreichen wir auch einen Zustand, in dem wir keinem anderen Teil der Schöpfung Schaden zufügen, nicht einmal dem kleinsten oder dem am weitesten entfernten.
Wenn wir uns also mit Menschen oder anderen Phänomenen im Leben beschäftigen, sollten wir versuchen, deren Quelle im allgemeinen globalen System der Natur zu erkennen, und folglich überlegen, wie wir richtig darauf reagieren sollten, was wir beim Erleben eines bestimmten Phänomens oder einer bestimmten Person empfinden, und wie wir ihren Platz im allgemeinen System bestimmen.
Geschrieben/bearbeitet von Studenten des Kabbalisten Dr. Michael Laitman. Foto von Markus Winkler auf Unsplash.