Die Grundlage für die geschaffene Materie ist allein das Verlangen.
Das Verlangen ist also primär, und der Gedanke folgt aus dem Verlangen.
Damit wir aber das bekommen, was wir uns wünschen, entwickelt sich der Verstand parallel zum Wunsch, in Übereinstimmung mit ihm.
So sehr wir uns auch gegen die Vorstellung wehren, dass der Wunsch dem Gedanken vorausgeht, so ist der Verstand – und damit der Gedanke – doch der Diener des Verlangens und entwickelt sich nur, um dem Wunsch zu dienen.
Es ist also unmöglich, unseren Verstand objektiv und unabhängig von unseren Wünschen zu machen. Aber wir können unsere Wünsche unter dem Einfluss unserer Umgebung ändern (vgl. den Artikel „Die Freiheit“ des Kabbalisten Yehuda Ashlag [Baal HaSulam]), d. h. unter dem Einfluss von sozialen, kulturellen und anderen erzieherischen Impulsen von außen. Mit anderen Worten: Das Umfeld, in dem wir leben, kann uns positive Beispiele dafür liefern, dass die Erfüllung eines bestimmten Wunsches wichtiger sein kann als die eines anderen.
Wenn wir dieses Prinzip und die enorme Bedeutung des Einflusses der Umgebung auf uns verstehen, dann kann uns eine Umgebung zum ultimativen Ziel unseres Lebens, zu einer harmonischen Verbindung führen. Das befähigt uns, die positive Kraft, die in der Natur verborgen ist, zu offenbaren und dabei unsere Wünsche und unseren Geist ständig in Harmonie zu entwickeln.
Wenn wir große Wünsche haben, aber unser Geist nicht entwickelt ist, um sie zu verwirklichen, könnten wir unsere Fähigkeit verlieren, uns vernünftig zu kontrollieren.
Geschrieben/bearbeitet von Schülern des Kabbalisten Dr. Michael Laitman.