Ein modernes Leben basiert heute einzig und allein darauf, eine Ausbildung zu erhalten, einen guten Job zu bekommen, eine Familie zu gründen und andere Schritte dieser Art. Wie sieht dann der ideale Weg der Entwicklung aus, wenn ein Mensch die materielle Umgebung gegen eine spirituelle eintauschen muss?
Wenn der Mensch keine Möglichkeit hat, ewig zu leben, also die Schranke des Todes zu überwinden, dann hat dieses Leben entweder von vornherein keinen Sinn oder wir müssen es so machen wie immer, nämlich uns im Fluss dieses Lebens verlieren.
Und wir verlieren uns darin, wir führen ein gewöhnliches Leben, zeigen ein Beispiel, wie ein Mensch einige Höhepunkte erreicht, wie er dem Tod keine Beachtung schenkt, wie er sein Alter und den Tod natürlich akzeptiert und so weiter. Auf diese Weise tun wir also alles, um unser Leben als ein normales, richtiges, natürliches, von allen akzeptiertes Dasein zu leben, und deswegen handeln wir so. Zu keinem Zeitpunkt fragen wir nach dem Sinn des Lebens oder fragen am Ende eines Lebens, wozu das alles gut war. Wir verfehlen immer wieder das Ziel, weil wir keine Antwort auf diese Frage haben.
Aber allmählich beginnen wir, tiefer in die Natur einzudringen, und das taten auch die ersten Kabbalisten, die sich damals die Frage stellten, was in der Natur vorgeht, da sie noch nicht mit modernen Technologien und aktuellen Krankheiten konfrontiert waren.
Die ewige, vollkommene, unendliche Natur erschafft nichts für nichts. Jede Zelle, jedes Organ befindet sich in einer kausalen Entwicklung, in Ergänzung zueinander. Wir sehen in ihr klare Gesetze.
Und wo ist all diese Natur? Nachdem sie so viel geschaffen hat, was macht sie mit ihrem Ergebnis, mit ihrem komplexesten Objekt – dem Menschen? Nichts! Wir sehen, dass alles zusammenhängt, ständig vorwärts eilt, und an dieser Grenze verschwindet es. Was geschieht jenseits dieser unsichtbaren Barriere? Wohin verschwindet alles?
Und hier beginnt die Kabbala, uns die nächste Dimension zu offenbaren. Nichts verschwindet. Der tierische Teil stirbt, so wie Pflanzen und Tiere sterben. Und wir, als Krone aller Entwicklungen, gehen weiter. Und wir müssen aus dem, was uns gegeben wurde, den Teil über unseren tierischen Teil entwickeln, der Mensch genannt wird.
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Geschrieben/bearbeitet von Student*innen des Kabbalisten Michael Laitman.
