S. Vinokur: Ein junger Mann hatte bereits einen Abschiedsbrief geschrieben, in dem er seinem Leben Lebewohl sagte, denn die Ärzte gaben ihm keine Chance, auch nur zwei Monate zu leben. Und dann tauchte seine Freundin auf und sagte ihm, dass sie schwanger sei. Und er sagt: „Und ich hatte buchstäblich das Gefühl, die Krankheit würde verschwinden. Ich erinnere mich an diesen Zustand. Plötzlich war die Gewissheit da“, sagt er. „Das war’s, ich bin gesund.“
Seitdem sind viele Jahre vergangen. Seine erste Tochter ist bereits verheiratet und steht kurz davor, Mutter zu werden. Es gibt eine weitere Tochter und einen Sohn. Vor laufender Kamera liest er seinen Abschiedsbrief und fragt: „Wie können wir den Menschen sagen, dass wir es sind, die über Leben und Tod entscheiden? Es ist nur notwendig, dass es einen Grund zum Leben gibt“.
Meine Frage ist: Liegt es wirklich in der Macht des Menschen, so in die höchste Vorsehung einzugreifen, oder ist das nur ein Fall?
M. Laitman: Natürlich, dass nicht jeder Mensch sein Schicksal umkehren kann. Dazu muss er schon irgendwie von innen her vorbereitet sein. Und er muss bereit sein, alles, was er hat, im Namen der Wahrheit aufzugeben. Und dann kann sich alles für ihn zum Guten wenden.
Dann bricht ein ganz neues Leben an, und er bekommt die Möglichkeit, diese Wahrheit zu schätzen und ihr näher zu kommen.
S. Vinokur: Es gibt eine Menge Menschen, die sich gerade in diesen Zuständen befinden. Sollten sie ihre Gedanken in diesem Moment, in einem dramatischen Moment, auf diese Revolution in ihrem Leben richten, was meinen Sie?
M. Laitman: Nun, wenn eine Person gelenkt wird, wird sie gelenkt. Und wenn nicht, dann eben nicht. Es liegt nicht an der Person. Es hängt von der Vorbereitung der Person ab, davon, was sie in ihrem Leben getan hat, von den Wurzeln ihrer Seele. Es ist nicht so, dass dieses Geheimnis so tief ist, aber es wird nicht jedem gegeben.
Geschrieben/bearbeitet von Student*innen des Kabbalisten Michael Laitman.