Man urteilt gerecht, indem man ein Vermittler zwischen dem Schöpfer und der Welt ist.
Die Welt kann jede beliebige Anklage gegen den Schöpfer erheben, und ein gerechter Richter kann jeden von fast allen dieser Anklagen freisprechen. Das heißt, ein gerechter Richter sollte weder Richter noch Ankläger sein, sondern ein Verteidiger, ein „Rechtfertiger“.
Mit anderen Worten: Ein fairer Richter spricht Freisprüche aus, keine Urteile. Wie können wir jemanden rechtfertigen, der völlig unter der Kontrolle des Schöpfers steht? Wenn wir sehen, dass er ein Verbrechen begangen hat, dann hat der Schöpfer das Verbrechen durch eine solche Person begangen. Wir müssen uns also auf eine Ebene jenseits von Urteilen, Gerichten und Ermittlungen begeben, eine Ebene der Freundlichkeit und Barmherzigkeit.
Ein gerechter Richter betrachtet alle anderen Menschen als Richter, die über ihn richten. In der Tora wurden die Richter kollektiv vom Volk ernannt. Natürlich wurden an sie hohe Anforderungen und Erwartungen gestellt. Ein gerechter und wahrer Richter ist sowohl der Vertreter des Schöpfers als auch des Volkes. Er muss sie vereinen und sozusagen über den Problemen stehen.
Geschrieben/bearbeitet von Schülern des Kabbalisten Dr. Michael Laitman.