Eine der kuriosesten Personen in der Kryptowährungs- Finanzbranche ist Sam Bankman-Fried. In nur wenigen Jahren hat er sich von einem unbekannten Sohn zweier Universitätsprofessoren, zum reichsten Menschen unter 30 (er ist 29 Jahre alt) mit einem Nettovermögen von 22,5 Milliarden US-Dollar entwickelt. Laut der Forbes 400-Liste steht er auf Platz 32 der Liste der reichsten Menschen der Welt für das Jahr 2021. Was aber noch außergewöhnlicher ist, dass Bankman-Fried sein Vermögen verschenken will. Er glaubt an den Utilitarismus und plant, den Großteil seines Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden.
So edel seine Ziele auch sein mögen, mehr Geld wird leider nichts lösen oder sogar verbessern. Die Welt hat von allem mehr als genug, mit Ausnahme der einen Sache, die alle von der Fülle profitieren lassen würde: der Liebe. Davon gibt es keine.
Zweiundzwanzig Milliarden Dollar könnten helfen, die Liebe unter den Menschen zu fördern, aber dazu müssen wir erst einmal wissen, was Liebe ist. Nach unserem derzeitigen Verständnis lieben wir das, was uns ein gutes Gefühl gibt. Wenn ich mich bei einem anderen Menschen gut fühle, dann liebe ich ihn. Wenn ich mich beim Geben gut fühle, liebe ich das Geben. Aber das macht mich noch nicht zu einem liebenden Menschen.
Als meine jüngste Tochter noch ein Kind war, saßen wir eines Abends zum Abendessen zusammen und aßen Fisch. Wir fingen an, über Liebe zu sprechen, und ich versuchte, ihr zu erklären, was Liebe bedeutet. Ich zeigte auf den Fisch auf ihrem Teller und fragte: „Magst du Fisch?“ Sie antwortete enthusiastisch: „Ich liebe Fisch! Ich sagte: „Dann küsse den Fisch.“ Die Grimasse in ihrem Gesicht sagte alles. Sie erkannte, dass es nicht der Fisch war, den sie liebte, sondern der Geschmack seines Fleisches in ihrem Mund.
Lieben heißt, einem anderen das geben zu wollen, was der andere will, zu denken und zu träumen und seine Schritte so zu planen, dass sie dem geliebten Menschen gefallen. Liebe bedeutet, sich in die Perspektive des anderen Menschen hineinzuversetzen und dieses Verständnis zu nutzen, um zu sehen, wie man diese andere Person erfreuen kann.
Geld kann das nicht lehren. Nur Menschen, die wissen, wie es ist, so zu sein, können einem helfen, es zu erreichen. So wie man sich auf einem gefährlichen Weg nicht von jemandem führen lassen würde, der ihn noch nie gegangen ist, so sollte man, wenn man wahre, selbstlose Liebe erreichen will, denen folgen, die sie erlangt haben.
Natürlich kann jeder behaupten, dass er oder sie diese Liebe erreicht hat, und es gibt keine Möglichkeit zu wissen, wer ehrlich ist und wer nicht. Daher ist der einzige Rat, den man geben kann, seinem Herzen zu folgen und ständig zu prüfen, ob der Lehrer einen lehrt, selbstlos zu lieben oder den Lehrer zu lieben, oder andere Arten von unreiner Liebe.
Wenn es uns gelingt, selbstlose Liebe unter uns zu kultivieren, brauchen wir keine Millionen oder gar Milliarden von Dollar. Alles, was wir brauchen, sind wir selbst, und davon gibt es Überfluss.
Bildunterschrift:
Sam Bankman-Fried, Mitbegründer und CEO von FTX, spricht bei „Squawk on the Street“ über die jüngste Finanzierungsrunde des Unternehmens und darüber, wie es dem Unternehmen geht, nachdem die Kryptowährung Preise zu Beginn des Jahres gefallen sind.